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Hübner ist nachdenklich
"Entwicklung beim MSV ist traurig"

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2. Liga: Bruno Hübner hat Bauchmerzen
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Dreieinhalb Jahre hat Bruno Hübner die Geschicke des MSV als Sportdirektor gelenkt. Dreieinhalb Jahre, in denen der 50-Jährige alle Facetten durchlebte.

Erst der Abstieg aus der Bundesliga, dann der zweimalige Neuaufbau der Mannschaft und zum Schluss das DFB-Pokal-Finale.

Hübner hat trotz der finanziell bescheidenen Mittel Spieler ins Revier gelotst, die jetzt in der Beletage spielen. Namen wie Dorge Kouemaha, Cedrick Makiadi, Ivica Banovic, Olcay Sahan, Christian Tiffert oder auch Akteure wie Julian Koch, Sefa Yilmaz und Stefan Maierhofer waren darunter.

Nach dem Duisburger Höhepunkt in Berlin hat Hübner dann aber die Zeichen der Zeit erkannt und ist in seine Heimat zurückgekehrt. Bei Eintracht Frankfurt stehen ihm nun ganz neue Wege offen.

Im RS-Interview verrät der Ex-Wehener die Unterschiede zwischen den beiden Traditionsklubs, blickt auf seine Zeit beim MSV Duisburg zurück und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.

Bruno Hübner, haben Sie sich bereits in Frankfurt eingelebt?

Das Erreichen des DFB-Pokal-Finales war Hübners größter Triumph mit dem MSV.

Ja. Ich bin viel näher bei meiner Familie, der Verein ist klasse und sportlich läuft es auch.

Was ist im Vergleich zum MSV anders – außer dass die Eintracht viel mehr Kohle hat?

Die Umstellung war schon gigantisch. Hier ist alles vier Mal mehr. Mehr Öffentlichkeit, mehr Erwartungsdruck, mehr Arbeit aber natürlich auch mehr Geld.

Sie müssen sich wie im Schlaraffenland vorkommen.

Ganz so ist es nicht, aber unser Etat ist schon sehr gut, auch wenn wir nicht im Geld schwimmen. Doch wir haben auch ganz andere Ziele als der MSV.

In Duisburg läuft es weder sportlich, noch vereinspolitisch. Blutet Ihnen angesichts des Absturzes das Herz?

Ich habe das Spiel gegen Ingolstadt im TV gesehen. Das hat mich an die Stimmung vor dreieinhalb Jahren erinnert. Die Entwicklung ist traurig, schließlich steckt eine Menge Herzblut drin. Wir waren eine echte Einheit und es hat Spaß gemacht. Dass sich das Projekt jetzt so darstellt, ist wirklich ärgerlich. Ich wünsche Duisburg aber alles Gute.

Das hört sich dramatisch an. Gab es die Querelen auch schon zu Ihrer Zeit?

In Berlin war alles toll, aber man hat unterschiedliche Strömungen in der Führungsetage gemerkt.

Haben die Meinungsverschiedenheiten auch zu Ihrem Abgang beigetragen?

Im Unterbewusstsein ja, denn wenn man sich im Aufsichtsrat des Vereins und der KGaA nicht einig ist, kann man keinen Erfolg haben. Aber es war nicht der einzige Grund. Wenn der sportliche Erfolg aber noch länger ausbleibt, wird beim MSV vielleicht noch mehr hochkochen.

Was sagen Sie dazu, dass Ihr Posten nicht besetzt worden ist?

Bruno Hübner und Milan Sasic haben immer noch Kontakt.

Das geht eigentlich nicht. Gerade in der momentanen Situation bräuchte der Trainer die sportliche Leitung, um konstruktive Gespräche zu führen. Außerdem gibt es zwischen Vorstand, Trainer und Mannschaft keinen Puffer.

Wäre Ivica Grlic der richtige Mann dafür?

Ich würde lieber jemanden von Außen holen, der unbedarft an die Sache herangehen kann. Es ist sehr schwer, direkt vom Platz ins Management zu wechseln. Und wenn dann auch noch Unruhe im Verein ist, besteht die Gefahr, dass Ivo verbraucht wird. Das hat er nicht verdient. Er sollte lieber in Ruhe aufgebaut werden.

In welcher Mannschaft steckt am Sonntag mehr Hübner?

Beim MSV habe ich viel gemacht, aber nach meinem Wechsel hat es dort noch etliche Veränderungen gegeben. Ich würde sagen, 40 bis 50 Prozent sind beim MSV von mir. Da steckt deutlich mehr von mir bei der Eintracht drin.

Geben Sie Armin Veh Tipps?

Das brauche ich nicht, außerdem kenne ich ja sowieso kaum noch einen Spieler.

Milan Sasic hat gesagt, dass er Sie vor dem Spiel nicht mehr anrufen muss. Die Eintracht hat genügend Punkte und Sie wüssten, was zu tun ist.

Das ist typisch Milan. Sicherlich werden wir vor dem Spiel nicht mehr miteinander telefonieren, aber wir haben nichts zu verschenken - auch nicht für Milan.

Goran Sukalo rechnet mit einem 3:3. Sie auch?

Nein, drei Gegentore kassieren wir nicht. Wir gewinnen 2:1.

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